Mann mit Affen-Maske zeigt auf den Betrachter (Bildrechte sik-life pixabay)
Besehe ich mir so die Liste der Abonnent:innen dieses Newsletters, wage ich zu behaupten, dass auch Du schon mal einen Förderantrag geschrieben hast. Mit Erfolg, hoffe ich! Vermutlich hat es Dir aber nicht sonderlich viel Spaß gemacht. Förderanträge gehören leider nicht in die Kategorie der Dinge, mit denen man gern seine Zeit verbringt. Umso wichtiger, die Sache möglichst effektiv anzugehen. Und das fängt beim Lesen und Verstehen der verdammten Formalitäten an.
Die Förderbürokratie kennt viele ganz eigene Begriffe zum Beispiel das "Verbot des vorzeitigen Maßnahmenbeginns", den "Förder-" beziehungsweise "Durchführungszeitraum", "Einzelansätze" oder die "Verwaltungskostenpauschale". Viele davon gehören zu den "unbestimmten Rechtsbegriffen", die in Verwaltungsvorschriften konkretisiert werden müssen. Um sich zu all diesen Eigentümlichkeiten der Projektförderung kundig zu machen, lohnt es sich, Förderrichtlinien, -leitfäden und FAQs genau zu lesen.
Das ist keine vergnügungssteuerpflichtige Beschäftigung. Mit einer guten Struktur, ein oder zwei willigen Mitstreiter:innen und ein bisschen Humor ist das aber durchaus machbar. Mein Vorschlag: Orientiere Dich an den üblichen Phasen einer Projektförderung und stelle Fragen an die Richtlinie. Auf einem Whiteboard kannst Du das mit deinen Mitstreiter:innen gut zusammentragen. Für alles, was ihr nicht selber beantworten könnt, lohnt ein Anruf oder eine E-Mail.
Schaubild Prozess vom Förderantrag zur Verwendungsnachweisführung
Sobald alle Unklarheiten geklärt sind, folgt die nächste Challenge: das Antragschreiben. Hier verrenkt sich mancher Geist bis zum Äußersten. Das Ergebnis sieht mithin entsprechend aus: viel zu lange, bis zur Unlesbarkeit verschachtelte, Sätze; mit Adjektiv-Marmelade zugekleisterte Sinn-Lücken; und haufenweise Rechtschreibfehler. Das lässt sich vermeiden!
Bei meinen Tipps für gute Antragstexte habe ich mich beim Journalismus bedient. Die Brücke zur Antragslyrik trägt natürlich nur bedingt: Förderanträge werden geschrieben, um Geld für ein bestimmtes Vorhaben zu bekommen, nicht um all zu viele Inhalte zu transportieren. Deine Projektidee, Deine Wirkungslogik und Deine konkreten Maßnahmen aber solltest Du schon möglichst eingängig beschreiben. In a nutshell:
Schreibe deinen Antrag für Menschen, die eigentlich interessiert sind, von dir und deiner Organisation aber noch nie gehört haben. Verwende aktive Sprache, fasse dich kurz und schreibe allgemeinverständlich.

Und sonst so?

Als langjähriger Social-Media-Enthusiast fällt es mir schwer, die aktuellen Entwicklungen im Netz auszuhalten: Elon Musk hat Twitter kaputt gemacht, Marc Zuckerbergs Facebook ist auch nicht mehr, was es mal war, und Instagram ... na ja, lassen wir das. Was bleibt ist LinkedIn eine "Business-Plattform" die immer mehr zu einer Mischung aus Facebook und Instagram mutiert. In diesem Sinne: I am thrilled to announce it's a great honor to write for an own, self hosted blog and newsletter. #sharingiscaring

Und jetzt Du!

Besten Dank für's bis hier hin lesen! Ich bin gespannt auf Dein Feedback. Antworte gern auf diesen Newsletter oder schreib' mir eine DM auf LinkedIn.
facebook twitter linkedin website 
Email Marketing Powered by MailPoet