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Stell dir vor, es ist das Jahr 2031. In den Metropolen ist die Stimmung geladen. Die gesellschaftliche Spaltung zieht sich mittlerweile auch durch Sportvereine und Kiezinitiativen. In den sozialen Medien herrscht ein rüder Ton. Die Flucht in die Filterblasen – einst pragmatisches Mittel zum Schutz der geistigen Gesundheit – zeitigt reale Folgen: Auf der Suche nach dem spirituellen Leben in Frieden und Eintracht ist die Landlust der frühen 2010er Jahre zur völkischen Landnahme ausgeartet.
Zitter' nicht! Ich habe gesagt, "stell dir vor". Ganz so düster muss es ja nicht kommen. Die Gestaltung der Zukunft ist schließlich eine Frage unsere Future Literacy – unseres Wissens um "Crack Signals", unsere Fähigkeit, sie zu erkennen und unsere Bereitschaft, es auch zu tun.
Die Umwelten der organisierten Zivilgesellschaft und des zivilgesellschaftlichen Engagements verändern sich schnell – sie verlangen Entscheidungsträgerinnen und -trägern in der Zivilgesellschaft ab, sich intensiver als bislang mit der Zukunftsfähigkeit ihrer Organisation und der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft auseinanderzusetzen.
Der Think Tank "ZiviZ" im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat sich im letzten Jahr daran gemacht, der Zukunftskompetenz ein bisschen Futter zu geben. Rausgekommen ist dabei unlängst ein echter #mustread für die Gestalterinnen und Gestalter der Zivilgesellschaft von morgen:
  • Unterschiedliche Expertinnen und Experten präsentieren in übersichtlicher und lesbarer Form fundierte Prognosen zu wesentlichen Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Stadt und Land.
  • Unter Beteiligung von Wissenschaft und Praxis sind sechs Szenarien entstanden, die mögliche Zukünfte im Jahr 2031 in sehr ländlichen und peripheren Räumen sowie Metropolregionen skizzieren.
  • Nicht zuletzt wurden Konzeption und Methodik der Studie anschaulich aufbereitet, sodass auch eigene Foresight-Prozesse in kleinerem oder größerem Scope durchgeführt werden können.
Das Foresightprojekt von ZiviZ habe ich während des letzten Jahres mit großen Interesse verfolgt. Die Veröffentlichung der Studie konnte ich ehrlich gesagt kaum abwarten! Ich hoffe sehr, dass es nicht allein dabei bleibt und nun viele Geschichten aus der Zukunft erzählt werden – ein paar vertonte Anregungen dafür finden sich auf der Webseite zur Studie.

Und sonst so?

Zwischen den Jahre hatte ich mal wieder Zeit zum Bloggen. Rausgekommen ist ein Beitrag zu Reklame in sozialen Medien und einer zu Bürokratie, Bullshit und Serious Games. Ersterer reflektiert ein bisschen darauf rum, was wir mit dem DSEE-Account @ehrenstiftung auf TikTok noch so anstellen könnten, letzterer markiert eine Art Auftakt zu einem kleinen Freizeitforschungsprojekt zu Playful Bureaucracy (stay tuned).
Zu Bürokratie hatte ich ja schon vor einem Jahr meine Kolleginnen und Kollegen zu einer Fuckup-Session auf dem Digital Social Summit angestiftet. Zu TikTok und Impulsen für eine digitale Mitmachkultur darf ich dieses Mal auf dem #dss2022 sprechen. Ich freu' mich drauf.

Was steht an?

  • Am 15. Februar geht es wieder los im Förderwerk Neustrelitz: Mit ZukunftsMUT, 100xDigital und dem Mikroförderprogramm starten drei von sechs Programmen der DSEE 2022.
  • Am 29. & 30 März geht der nächste Digital Social Summit über die digitale Bühne. Gestreamt wird diesmal aus Stuttgart, was den Blick nach vorne richtet: Wie gestalten wir heute unser digitales Morgen?
  • Für den 08. bis 10. Juni ist die re:publica 2022 angekündigt. Unter dem Motto "Any Way the Wind blows" wurde wohl nicht nur das übliche Datum (Anfang Mai) sondern auch der Veranstaltungsort (Station Berlin) vom Winde verweht. Wir sehen uns dann in der Arena Berlin und im Festsaal Kreuzberg.
Mehr Reinklicktipps gibt's wie immer in der Kategorie "Events" bei D3 - so geht digital und mehr Online-Seminare zu Engagement und Ehrenamt in der Rubrik "Veranstaltungen" der DSEE.

Und jetzt du!

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