Zweites Treffen

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Am Montag habe ich mich also wie verabredet mit den drei Herren von der Projetarbeit getroffen. Am Nachmittag schlenderte ich noch mit einer Freundin über den FH- Campus, da sah ich sie auch schon sitzen. Diesmal sind sie nicht gefahren worden, diesmal kamen sie ganz allein mit dem Zug in Erfurt an. Nach ein bisschen Smalltalk auf dem Weg zu den Sitzgelegenheiten im Fachbereich Sozialwesen konnte es los gehen.
Zunächst ließ mich auf den neusten Stand bringen. Was ist Momentan los? Was haben sie schon gemacht? Und wie soll es weiter gehen? Sie erzählten mir, dass sie am Dienstag die ersten zwei bis drei Seiten vorzeigen sollten und auch schon was zusammengeschrieben hätten. Das
verwunderte mich ein bisschen. Irgendwie bekam ich das komische Gefühl, dass die Seminarfacharbeiten in der Schule weniger an Inhaltliches als das Volumen gekoppelt wären. „Jeder soll acht bis zehn Seiten schreiben.“ Das kam mir doch ein bisschen vor wie eine stupide Strafarbeit?

Desweiteren hatten sie ja nun auch schon eine Gliederung erstellt (meinten sie) und könnten jetzt richtig loslegen.

Während des ersten Teils des Gespräches versuchte ich so viel wie möglich zu finden, womit ich die drei Jungs loben könnte. Mit: „Das sind wirklich interessante Themen, die ihr da ansprecht“ oder „Ihr habt wirklich alles was nötig ist, inhaltlich kann da kaum noch etwas hinzugefügt werden“ versuchte ich sie gegen den Schwall an Kritik zu wappnen, den ich mir zu ihrer Gliederung habe einfallen lassen. Immer erst das Positive, das sollte mein Motto sein.

Was dann kam, hatte ich ja schon im letzten Post geschrieben. Ich versuchte es kurz zu halten und erklärte, wieso ich der Meinung war, dass die Reihenfolge der Gliederung so wirklich nicht angehen könnte. Ich freute mich wirklich, dass meine Taktik aufging. Die Jungs nahmen den Arbeitsauftrag „Neuordnung der Gliederung“ ziemlich gut auf.

Ich hatte sogar gedacht ihr Vorrat an positiver Verstärkung könnte sie auch über den frustrierenden Berg an Literaturhinweisen hinwegbringen, den ich ihnen als nächstes aufhalste. Ich hatte das Gefühl, das angesichts der Unmenge an dicken, schweren und vor allem theorielastigen Büchern dem Herrn, der sich für die „Videospiele im Kreuzfeuer der Gesellschaft“ entschieden hatte, klar wurde, was ich meinte, als ich sagte: „Darüber kann man Bücher schreiben.“

Am Ende schienen die Herrschaften dann aber doch ganz happy, dass sie jetzt mit einem klareren Blick die Sache angehen konnten. Es kann natürlich auch sein, dass sie nur froh waren, dass es vorbei war und sie mich bis Ende März (das hatten wir ausgemacht) nicht noch einmal sehen mussten. Wir werden sehen …

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