Verberuflichung des Sportvereinswesens?!
Lutz Thieme sagt nein. Mit seinem theoretischen Modell lässt sich argumentieren, dass die Verberuflichung im Sportvereinswesen deshalb nicht so schnell voranschreite, weil sich Ausdifferenzierung der Angebote und zur Verfügung stehenden Ressourcen die Waage halten; sich also immer genügend Ehrenamtliche für die neuen Angebote zur Verfügung stellen.
Betriebswirtschaftlich ausgedrückt: Solange die "Lohnspende" — das ist bei Thieme die Differenz aus eingesparten Mitteln durch Nicht- bzw Weniger-Bezahlung Ehrenamtlicher (Haben) und der Kosten für das Einwerben und die Bewirtschaftung der Ressource Ehrenamt (Soll) — postitiv ist lohnt sich der Ausbau ehrenamtlicher oder quasi-ehrenamtlicher Angebote eher als die Schaffung regulärer Beschäftigung.
Thieme, Lutz (2012). Effizienzverzicht durch Ehrenamt – Ist die Absorption von Hauptamtlichkeit in Sportvereinen funktional? Sport und Gesellschaft, 9. Jahrgang, Heft 2, S. 161 bis 192
http://www.sportundgesellschaft.de/index.php/sportundgesellschaft/article/view/169
Effizienzverzicht durch Ehrenamt – Warum Sportvereine keine Jobmotoren sind
Der von Experten seit den 90iger Jahren vorhergesagte Boom hauptamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den mehr als 90.000 deutschen Sportvereinen ist bis heute ausgeblieben. Wenn Lutz Thieme, …