Anfang Dezember 2008 hatte ich hier im Blog vom Engagementatlas 2009 berichtet. Im BBE-Newsletter erschienen nun Hintergrundinformationen und zwei kritische Kommentare zur Studie (1, 2), die meine Vermutung, dass der Atlas wohl hauptsächlich für die geographische Tiefe zu verwenden sei, bestätigen.
Zunächst wird in den Hintergrundinformationen zum Engagementatlas 2009 festgehalten, dass in dieser Studie versucht wurde, das bürgerschaftliche Engagement in den einzelnen Regionen Deutschlands repräsentativ zu erheben. Da die Stichprobe dafür wesentlich größer sein musste (44.000 Befragte), als die des Freiwilligensurveys (1999-2004), musste auch der Fragenkatalog enorm gekürzt werden. Die 15 Fragen sind in den Hintergrundinformationen angehängt und wurden auch in den zwei Kommentaren von Braun und Klages sowie Hoffmeyer-Zlotnik aufgegriffen.
Hoffmeyer-Zlotnik hält das Design der Studie zwar insgesamt für Akzeptabel, doch bemerkt er kritisch, dass die Telefonvorwahlbezirke nicht mit den administrativen Bezirken der Städte und Länder überein stimmen, sodass „Flatterränder“ entstehen, die nur noch wenig evident eingeschätzt werden können. Es scheint also auch bei der Tiefe — der großen Stärke des Engagementatlas 2009 — Unschärfen zu geben, die zu vorsichtigem Gebrauch der Studie mahnen.
Das meinen auch Braun und Klages, die am Engagementatlas 2009 die wenigen Interviews auf der Ebene der Kreisfreien Städte kritisieren. Ihnen zu folge werden die Erhebungen immer ungenauer, desto kleiner die beforschten Regionen sind.
Meiner Ansicht nach kann der Engagementatlas 2009 insgesamt aber als Werkzeug für das Freiwilligenmanagement verwendet werden, wobei natürlich die Methodenkritik von Braun und Klages sowie Hoffmeyer-Zlotnik nahalegt, dass die Zahlen für kleiner Regionen (etwa kreisfreie Städte) äußerst ungenau sein können und nur noch grobe Schätzungen zu lassen.
Nachtrag zum Engagementatlas 2009
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