Gestern Abend habe ich auf der Berliner SocialBar das aller erste Early Bird Ticket zum SocialCamp’2010 abgegriffen — darauf bin ich tatsächlich ein bisschen stolz zumal es diese Tickets schon gar nicht mehr gibt. Der Andrang ist groß! Nur noch 29 normale 2-Tages-Karten für jeweils 60€ und insgesamt 114 1-Tages-Karten für 40€ pro Stück sind im Amiando-Shop noch zu haben (Stand 17:20h).
Den Selbstkostenbeitrag für die Teilnahme am diesjährigen SocialCamp finde ich zwar nicht uneingeschränkt gut, doch sehe ich natürlich auch die Vorteile, die eine derartige Finanzierung mit sich bringt: Zum einen bleibt das SocialCamp unabhängig von evtl. Sponsorenwünschen, was für die Gestaltung des Camps — inkl. der Gestaltung des Selbstkostenbeitrags — recht gesund sein dürfte. Zumindest dürfte die „Klasse-statt-Masse-Strategie“ der Macher auf diesem Weg besser umzusetzen sein. Zum anderen gilt natürlich auch für alternative Bildungs- und Veranstaltungsformate: Was nichts kostet ist auch nichts Wert. Der Schwund der Teilnehmenden vom ersten auf den zweiten Konferenztag, den ich letztes Jahr auch in meiner eigenen Session zu spüren bekam, sollte dieses Jahr nicht all zu groß sein.
Aber auch sonst hat sich einiges getan: Fand das SocialCamp 2009 noch im alternativen Kreuzberg statt, treffen sich die Camperinnen und Camper dieses Jahr in den Räumen der HUMBOLDT VIADRINA School of Governance; einer Hochschule für Politikentwicklung und -management im Berliner Regierungsviertel.
Es geht den Veranstaltern längst nicht mehr nur um die Sensibilisierung von Non-Profit-Organisationen für die verschiedenen Möglichkeiten des Internets. Vielmehr soll diesmal der Fokus auf anwendungsbezogene Fragestellungen gelegt werden.
Welche Ressourcen brauche ich für eine erfolgreiche Social Network Kampagne? Welche Communities haben sich bewährt? Wie finde ich die richtige Agentur? Was sind die Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichen Pitch? Worauf kommt es bei einem Lasten- und Pflichtenheft an? Was sind die Erfolgsfaktoren für SEO und SEM? Wie messe ich den Erfolg einer Onlinekampagne?…
Inhaltlich wird natürlich auch dieses Jahr nicht viel vorgegeben. Obgleich um eine Podiumsdiskussion und ein Social-Speed-Dating erweitert, bleibt das SocialCamp zunächst ein BarCamp. Was allerdings vorgegeben wird, sind zwei Säulen, in die sich die Themenangebote einordnen sollen. Zum einen sollen wieder Best-Practice-Beispiele und Lessons Learnd Inhalt der Sessions sein — hier haben Katrin und ich die Session zu unserem Forschungsprojekt einsortiert — zum anderen sollen Praktiker die Gelegenheit bekommen, sich über sehr konkrete Fragen (wie die eben genannten) auszutauschen. Eben hierfür möchte ich gern eine Session zur Neuen Freiwilligenarbeit anbieten.
Was das Freiwilligenmanagement anbelangt bin ich zwar kein ausgewiesener Praktiker, doch postuliere ich hier im Blog, wie auch in vielen meiner Fach- und Magazinartikel, eine Abkehr von tradierten Vorstellungen des stetem Engagement und Ehrenamts. Dafür gibt es — meine ich — gute Gründe, nur wo stehen Freiwilligenorganisationen? Wo stehen Freiwillige? Eine — wenn auch nicht repräsentative — Rückmeldung dazu wäre echt gut. Auch ließe sich dieses Vorhaben mit der Idee der Koproduktion verbinden, die aktuell von Brigitte Reiser, Stefan Zollondz und mir auf Xing und in div. Blogs diskutiert wird. Soweit ich gesehen habe, sind die beiden ja auch dabei.
Zum Schluss will ich auch hier noch auf unsere Ticketsponsoring-Suche für das Forschungsprojekt hinweisen: Mit meiner Kommilitonin Katrin Unger beforsche ich seit knapp sechs Monaten die SocialBar — ein BarCamp-Format, dass 2008 aus dem SocialCamp hervorgegangen ist und bereits in 14 Städten im deutschsprachigen Europa mehr oder weniger regelmäßig statt findet. Gern würden wir die Gelegenheit nutzen und weitere Feldforschung auf BarCamps zu machen. Außerdem würden wir gern ausgewählte Ergebnisse unserer Forschung vorstellen und mit Interessierten mögliche Fazits diskutieren. Wie ich oben geschrieben habe bin ich bereits stolzer Besitzer eines Early Bird Tickets, würde mich aber über Subventionierung sehr freuen. Auch freuen würde mich, wenn ich die Session zu unserem Forschungsprojekt mit Katrin — die noch kein Ticket hat — zusammen machen könnte, zumal sie, was die Methodik anbelangt, wesendlich sattelfester ist als ich. |
Freue mich auf ein Wiedersehen auf dem Socialcamp!
Ich werde gemeinsam mit Stefan Zollondz eine Session zum Thema Koproduktion in gemeinnützigen Organisationen anbieten. Tatsächlich wäre es geschickt, wenn unsere beiden Themen (Neue Freiwilligenarbeit/Koproduktion) im Rahmen einer Doppelsession präsentiert werden könnten und im Anschluss daran die Diskussion mit den Teilnehmern stattfände. Man hätte so viel Input für einen interessanten Austausch.
Hallo Brigitte, ja das denke ich auch. Wir sollten das glaube ich dann vor der Sessionplanung auf dem SocialCamp besprechen. Noch sind meine Ideen dazu ja nicht ganz ausgegoren und Zeit ist ja auch noch ein bisschen.