Irgendwie konnte ich gestern nicht glauben, was am späten Vormittag über #Google und #China getwittert wurde. Google bricht mit der chinesischen Internetzensur und öffnet die Schleusen zu bis dato gesperrten Informationen. Doch es stimmte. Nach umfangreichen Hackerangriffen aus China Ende 2009 entschloss sich der Internetkonzern dem Zensurregime in China den Kampf anzusagen.
Ein Kampf gewiss, der von vornherein aussichtslos war. Mit einem Marktanteil von rund 36% ist Google zwar der zweitgrößte Suchmaschinenbetreiber in China (nach Baidu) aber eben doch nur der zweitgrößte. Google ist damit für den chinesischen Internetmarkt verzichtbar.
Warum entschlossen sich also die Google Guys (und Girls) zum absehbaren Rauswurf aus China? Bloße PR? Na klar! Seit Jahren schreiben sich Kritikerinnen und Kritiker über Googles „Chinasyndrom“ die Finger wund. Der Konzern steht als Datenkraken, dem sein Credo „Don’t be evil!“ nichts Wert zu sein scheint, schon einige Zeit in der Kritik. Mit dem Öffnen der Zensurschleusen setzte Google nun ein weithin begrüßtes Zeichen für ein freies Internet.
Doch es bleibt dabei: Der Kampf war verloren, bevor ihn Google begann. Es ist wie in der Geschichte vom Kampf David gegen Goliath, nur das hier Goliath erwartungsgemäß gewinnt. Interessant dabei — und für Googles PR sicherlich vorteilhaft — ist, dass der Internetkonzern, der sonst immer als Goliath auftritt, nun mal in die Rolle des sympathischen David schlüpfen durfte.
Googles Bruch mit China
G
Testkommentar