Flash Mob Activismus

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Neulich stieß ich auf einen kurzen Blogpost von Jodi Williams über Flash Mob Marketing. Eingebunden war ein Video, das mich einmal mehr für diese Form des gemeinschaftlichen Auftretens in der Öffentlichkeit begeisterte.Aber zunächst einmal: Was ist Flashmobbing? Diese blitzartige oder aus heiterem Himmel (flash) entstehende Gemeinschaft aus sich eigentlich fremden Menschen (Mob), ist eine Aktionsform, bei der sich Menschen organisieren, um im öffentlichen (oder halböffentlichen) Raum eine gemeinsame Tätigkeit auszuführen. Zwar sind Flash- oder Smartmobaktivitäten meist politisch bzw. gesellschaftskritisch motiviert, doch könnten sie sicherlich auch zu Marketingzwecken inszeniert werden.
Warum nicht einmal ein soziales Tanzprojekt in dieser Form auf die Straße holen? Warum nicht die Königin der Nacht in der nächsten Bahnhofsvorhalle vor auf dem Boden sitzenden Publikum in Ausgehkleidung singen lassen? Warum nicht, warum nicht … Den Ideen sind doch eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Der Vorteil: Eine amtliche Anmeldung oder überhaupt eine Erlaubnis ist für eine solche Aktionen, auf Grund deren überraschenden Auftauchens und Verschwindens, schlicht überflüssig. Richtig organisiert müssten (oder dürften [?]) sich die Hüter der öffentlichen Ordnung den Gesang der Königin der Nacht anhören und tatenlos zusehen, wie sich der Mob wieder auflöst.
Über Flashmobbing als Marketingaktion sollte man also — da hat Jodi Williams recht — in sozialen Organisationen einmal nachdenken. Oder hat man das vielleicht schon getan?

Kommentare

  • Wahrscheinlich muss man schnell über die Nachdenkphase hinauskommen und mit eigenen Aktionen starten. Flashmobbing ist nur so lange gut, als es noch nicht im Mainstream angekommen ist.Wenn wir dann an jeder Ecke, in jedem Bahnhof (hier gibt es bereits einige Beispiele auf YouTube)und jedem Kaufhaus in solche Aktionen geraten, dann werden wir schnell genervt reagieren. Das Ziel einer solchen Aktion könnte dann nicht erreicht werden, eher das Gegenteil…

  • Das stimmt wohl beeilen sollte man sich. In der deutschen Provinz sehe ich da allerdings noch keine Gefahr. Bis jetzt habe ich lediglich von einem Flashmob in Erfurt gehört (gesehen)

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