Der erste Monat ist fast rum. Am 04. Mai habe ich meine Diplomarbeit an der Fachhochschule Erfurt angemeldet und bald ist auch schon wieder der 04. Juni. In den vergangenen vier Wochen habe ich trotz einiger Unterbrechungen, die mir zwischenzeitlich ein bisschen Kopfzerbrechen bereiteten, fleißig gearbeitet. Da muss ich mir schon mal selber auf die Schulter klopfen ;-P.
Nachdem ich hoch motiviert mein Diplomthema im freiwilligen Begleitseminar vorgestellt habe, dort aber nicht wirklich das entsprechende Feed Back bekam, war ich zwar zunächst etwas frustriert, habe mich aber doch recht schnell wieder gefangen. Eigentlich ist es doch gut, wenn man aus solchen Erfahrungen positives Denken erlernt. Wenn ich meinen Prof ausklammere, der das Thema erst nach dreimalig wiederholter Betonung des Titels „Motivationsstrategien zum freiwilligen Online-Engagement“ verstand, könnte man doch argumentieren: Keine Fragen = Alles verstanden. Oder?
Nun aber zur Arbeit it self: Es wird uns Studies immer wieder geraten bei einer wissenschaftlichen Arbeit nicht mit der Einleitung, sondern mit einem inhaltlichen Kapitel der Arbeit zu beginnen. In welcher Reihenfolge der Text geschrieben wird, ist ja schließlich nicht bedeutend, wichtig ist nur, dass er schlussendlich Sinn ergibt. Die Einleitung, das Schlusswort und all den anderen formalen Klimbim könne man so auch zum Ende der Arbeit schreiben, wenn wirklich fest steht, was denn da niederzuschreiben ist.
Wie sich das für einen Studenten gehört, der ja eigentlich alles besser weiß, bin ich da anderer Ansicht. Ich habe mit der Einleitung angefangen, weil ich — wie mein Zweitgutachter auch — der Ansicht bin, dass das Schreiben ein bildender Prozess ist, bei dem sich die Gedanken während dessen formieren. (Zu Beginn dieses Blogposts wusste ich schließlich auch nicht, was ich so ganz genau schreiben werde) Vielleicht war es früher sinnvoller mit stupider Wissenschaft anzufangen und dann vor lauter Effizienz über der Arbeit einzuschlafen. Früher arbeitete man aber auch noch mit der Schreibmaschine oder sogar nur mit Stift und Zettel. Was Friedrich Nitsche schon lange vor dem Internetzeitalter sagte hat somit heute umso mehr Bedeutung
„Die Werkzeuge arbeiten mit an unseren Gedanken“
Ohne eine begleitende Recherche im Internet hätte ich die historische Entwicklung dieses so hervorragenden Mediums für alle möglichen und unmöglichen Datenschätze (Kapitel 3) sicherlich nicht so darstellen können wie ich es tat. Sicherlich hätte ich nicht die Hob’sche Internet Timeline und den Weltartikel zum zehnten Jahrestag des Nemax All Share oder das Büchlein „Von den Dot-Coms zu den Dot-Greens“ (Lesetipp für grüne BWLer[innen]) gefunden und so viel nette Infos zum Dot-Com-Kollaps kurz nach der Jahrtausendwende herausgefunden.
Wahrscheinlich währe ich auch an dem ständigen Sätze schreiben und wieder Löschen verzweifelt, hätte ich das mit alles Tippex machen müssen. Sicherlich währe das Papier einen Meter dick geworden … Was bin ich also froh, dass die Werkzeuge Computer und Internet mit an meinen Gedanken — und der daraus resultierenden Diplomarbeit — arbeiten und keine lärmende Schreibmaschine.
Hallo Hannes,ich freue mich, dass Sie mit der Diplomarbeit gut vorankommen. Auf dem Weg zum 9. Deutschen Seniorentag in Leipzig fahre ich wieder an Erfurt vorbei. :-)Eines ist mir noch nicht ganz klar. Das Theme Ihrer Diplomarbeit lautet: "Motivationsstrategien zum freiwilligen Online-Engagement".Das Internet spielt sicher eine Rolle dabei! Aus meiner Sicht liegt aber der Schwerpunkt auf "Motivation" und dann auf "Engagement".Ich hoffe, Ihre Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Motivation zum Online-Engagement" entsprechend. Das Internet ist doch nur Mittel zum Zweck. Einer meiner Lieblingsautoren zum Thema "Motivation" ist Reinhard Sprenger, der in seinem Buch "Mythos Motivation" aufgezeigt hat, wie es Wege aus der Sackgasse geben kann. Gern bin ich bereit, Ihnen dieses Buch zu leihen. Muss ja nicht unbedingt rund 20 € investiert werden. aber vielleicht gibt es ja in Erfurt eine Ausleihe.Also, weiterhin viel Erfolgwünscht IhnenIhrHerbert Schmidt
Hallo Hannes,ich wollte mich ganz herzlich bei dir für die Anregungen und zusätzlichen Links, bezüglich meines Blogs bedanken. Meine Diplomarbeit ist in zwei Wochen zu Ende. Dir wünsche ich noch viel Erfolg,bei deiner :)Viele GrüßeSudabah
Hallo zusammen!@ Herbert Schmidt: Ich bearbeite in meiner Arbeit natürlich, was der Titel angibt. Wäre ja schlimm, wenn nicht. Derzeit schließe ich den ersten Teil der Darstellung einer Online-Bürgergesellschaft ab um mich dann dem Thema Freiwilliges Engagement und Online-Volunteering zu widmen. Der Part Motivation wird mit Mihaly Csikszentmihalyis Autoelik-Konzept behandelt, das zur Internetaktivität passt wie — sorry — der Arsch auf den Eimer. @ Sudabah: Ich hoffe wir bekommen deine Arbeit bald zu lesen?! Hannes Jähnert