Die "Tempelhofer Freiheit"

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Gestern Abend brachten die Tagesthemen im ARD einen kurzen Beitrag über die „Tempelhofer Freiheit“ — jenem Park, der früher einmal das Rollfeld des Tempelhofer Flughafens war. Dort, wo 1948/49 die Rosinenbomber landeten und Westberlin mit dem Nötigsten versorgten, spazieren, radeln und skaten heute die Anwohnerinnen und Anwohner aus Neukölln und Tempelhof.

Freilich: die Angst vor steigenden Mieten und „Gentrifizierung grassiert. Besonders in meinem Kiez, der einst direkt in der Einflugsschneise des Airports lag und mit entsprechend niedrigen Mieten locken konnte, ist der Kampf gegen die Yuppies ausgebrochen.

„No more Rollkoffer!“

Bloß nichts verändern — bloß keine Entwicklung zulassen! Das scheint mir der Tenor des Beitrags zu sein. „Is doch alles schön, wie’s ist.“ Doch wie lange noch? Wie lange wird die Tempelhofer Wiese, auf der man so weit gucken und so schön skaten kann, noch attraktiv sein? Wird das ständige in die Ferne schauen nicht vielleicht doch irgendwann langweilig?
Ich glaube, dass die angesetzte Zeitspanne von immerhin seiben Jahren bis zur Internationalen Gartenschau und Bauausstellung, die 2017 auf dem ehemaligen Flugfeld veranstaltet werden soll, lange genug ist, um das Rollfeld zu erobern. Wenn die große Freiheit dann aber Gewohnheit wird, verliert sie ihre Attraktivität. Um dem entgegen zu wirken wird es Weiterentwicklungen geben müssen. M.E. kann man das doch auch schon jetzt planen und muss nicht erst dann hektisch reagieren, wenn sich die Symptome der Langeweile einstellen.

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