Am 02. September ging die nagelneue Website von 2AID.ORG an den Start. Nebst schickem Design und prägnanten Statements in Text- und Videoformat, haben die Initiatorinnen und Initiatoren auch die Medienkanäle eingebunden, über die sie schon vor dem Launch ihrer Webpräsenz kommunizierten: Twitter und Facebook. Für eine Organisation, die mittels Social Web die Ideale und den Tatendrang einer recht jungen Gruppe engagierter Netizens bündeln will, scheinen mir das die besten Voraussetzungen zu sein.
„Effiziente und nachhaltige Hilfe, verbunden durch das Social Web, mit der Beratung von Erfahrenen, durchgeführt von Youngsters im Kampf gegen Armut!“
Auf der Website www.2aid.org finden sich neben der Selbstdarstellung – direkt auf der Startseite – auch Projekte, Freunde und Engagementangebote, die es sich näher anzuschauen lohnt:
Projekte: Gemeinsam mit der us-amerikanischen NPO „SaveWater-Nexus“ engagieren sich die „Younsters“ von 2AID für den Bau von sieben Brunnen in Naskaseke. Pro Brunnen (Material, Pumpe und Bohrung) werden 4.000 € veranschlagt, was für mein laienhaftes Verständnis nicht viel erscheint. Trotzdem keine einfache Sache, zumal das Spenden via 2AID noch nicht möglich ist. Man arbeitet aber „mit Hochdruck“ an der Überwindung diverser bürokratischer Hürden, weshalb man über den nicht funktionierenden „Helfen“-Buttom hinweg sehen kann.
Kritischer dagegen sehe ich, dass weitere Informationen zu dem Projekt nicht wirklich einfach (intuitiv) zu finden sind. Wie ist der momentane Spendenstand? Wer macht dieses Projekt nun genau? Wem (genau) hilft es? Geschichten und Gesichter zum Projekt wären toll. Vielleicht auch eine eigene Kategorie im Blog oder ein septerater Twitter-Stream. Ein Video-Gruß aus Uganda oder eine Google-Karte vom Weg zur nächsten Wasserstelle. Ausführliche Informationen für Interessierte findet man lediglich über den Link „Warum Wasser – Hier mehr“ rechts oben auf der Website (keine wirklich prominente Stelle).
Mach mit!: Hast du „Zeit und Lust dich einzubringen, um die Welt zu verbessern?“ Ja! Dann bist du bei 2AID.ORG genau richtig. Es muss aber noch nicht mal nur das „Einbringen“ sein. Es ist auch das Selber-Machen möglich, was ich für meinen Teil sehr lobenswert finde. Was wir in der vierten Runde der NPO-Blogparade als ein Kriterium spendenwerter Organisationen verschlagworteten, wurde hier bravorös umgesetzt. Die Offenheit einer NPO meint schließlich nicht nur das bloße Aufnehmen von freiwilligem Engagement, sondern auch das lautverstärkte In-Die-Öffentlichkeit-Tragen dessen Anliegen.
Also: “DU hast eine Idee, von der die Welt profitieren kann: Stell sie uns vor und gemeinsam erarbeiten wir Strategien zur Verwirklichung deiner Idee.’’
Auf der Mach-Mit-Seite finden sich auch Hinweise auf bereits Engagierte Menschen, Organisationen und Unternehmen, die sich bspw. im „Advisory Board“ engagieren. Vielleicht könnten diese Hinweise etwas konkreter sein, doch ist es gut zu wissen, dass sich nicht nur die zwei jungen Frauen aus den Website-Videos bei 2AID.ORG engagieren.
Die mehr oder weniger konkreten Engagementangebote, die der Titel der Seite „Mach mit!“ verspricht, sind unter der Falz zu finden. Unterteilt werden sie in „1. Fundraising“, „2. Pack deine Koffer!“, „3. Runter vom Sofa!“ und „4. Corporate Social Responsibility (CSR)“. Vielleicht ist die Nummerierung nicht sooo glücklich, doch alles in allem scheint mit die Einteilung durch aus sinnvoll. Weniger dagegen erschließt mir das nicht wirklich konkrete Engagementangebot „Pack deine Koffer!“ und auf nach Afrika um zu sehen, ob die Arbeit Früchte trägt. Ein Hinweis auf verschiedene Angebote der Entwicklungshilfe würde hier sicherlich etwas Licht ins Dunkel bringen.
Auch wenn auf der Mach-Mit-Seite kein Wort über Online-Volunteering verloren wird, wird deutlich, dass sich nicht nur Menschen aus dem Umfeld der 2AID-Leute engagieren sollen, sondern auch andere aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz und zwar vernetzt durch das Social Web.
„Nutzen wir die Möglichkeiten des Internets und der mobilen Kommunikation, die wir heute haben, die keine Generation zuvor hatte. Für eine Welt ohne Armut.“
Unsere Freunde: Hier sind die wichtigsten Mitmacher und Mitmacherinnen zu finden. Ein Dank und eine Lobeshymne an die Volunteers, die die Arbeit von 2AID.ORG erst möglich machen. Bei vielen Organisationen, die mit Freiwilligen arbeiten, fehlt diese Seite völlig. Hier wird sie – dem Stellenwert der Freiwilligen entsprechend – an prominenter Stelle geführt: Als eigene Kategorie zwischen „Mach Mit!“ und dem Organisations-Blog.
Blog: Der Blog im optischen Stile der Website ist ein unentbehrliches Muss für jede Organisation, die sich mittels Social Web betun will. Freilich sind die Inhalte im 2AID-Blog noch nicht so weit gefächert. Den Blog gibt es ja auch erst seit zehn Tagen. Und doch scheint er der turbulenten Zeit kurz vor und kurz nach dem Website-Launch gerecht zu werden.
Alles in Allem finde ich die neue Website von 2AID.ORG wirklich gelungen. Hier und da muss sicherlich noch ein bisschen weiter gefeilt werden, doch das ist sowieso Usus im permanenten BETA des Social Web. Wünschen würde ich mir ganz konkrete Engagementangebote aus den Projekten oder der Verwaltung von 2AID, die auch über das Internet erledigt werden können. Ein leiser Aufruf der in diese Richtung geht, ist bereits auf Betterplace.org zu finden. Dabei geht es um Büroräume für die junge Organisation. Sicherlich werden in Zukunft auch noch andere Engagementangebote bei Betterplace, Helpedia und Co geschaltet – vielleicht die Übersetzung der Website …
Hallo Hannes,wir hatten ja gerade auf dem Socialbarcamp das Vergnügen;-)…Vielen Dank für das Feedback, so´n Blick von außen ist immer sehr wichtig und hilfreich. Gruß Petra 2aid.org